Börsengang
Was ist ein Börsengang?
Ein Börsengang, auch Initial Public Offering (IPO) genannt, ist der Prozess, bei dem ein Unternehmen erstmals Aktien an einer Wertpapierbörse zum öffentlichen Handel anbietet. Dieser Schritt ermöglicht es dem Unternehmen, Kapital von einer breiten Masse an Investoren zu beschaffen.
Funktionsweise
- Vorbereitung: Das Unternehmen bereitet sich mit Hilfe von Investmentbanken, Rechtsanwälten und Wirtschaftsprüfern auf den Börsengang vor.
- Bewertung: Der Wert des Unternehmens und der Preis der Aktien werden festgelegt.
- Prospectus: Ein Wertpapierprospekt wird erstellt, der wichtige Informationen über das Unternehmen und das Angebot enthält.
- Marketing: Das Unternehmen und seine Berater werben bei potenziellen Investoren für die Aktien.
- Platzierung: Die Aktien werden an Investoren verkauft und das Unternehmen erhält den Erlös aus dem Verkauf.
- Handelsaufnahme: Die Aktien werden an der Börse gelistet und beginnen mit dem Handel.
Vorteile/Nachteile/Risiken
Vorteile:
- Zugang zu Kapital für Wachstum und Investitionen.
- Erhöhte Sichtbarkeit und Prestige.
- Möglichkeit für frühe Investoren und Gründer, ihre Anteile zu liquidieren.
Nachteile und Risiken:
- Hohe Kosten für den Börsengang und laufende Berichtspflichten.
- Marktschwankungen können den Erfolg des Börsengangs beeinflussen.
- Unternehmensführung ist nun der Kontrolle durch Aktionäre und den Markt ausgesetzt.
Beispiele
Historische Börsengänge wie der von Alibaba im Jahr 2014 oder Facebook im Jahr 2012 sind Beispiele für sehr große und öffentlichkeitswirksame IPOs. Diese Unternehmen konnten durch ihre Börsengänge Milliarden einsammeln und ihre globalen Geschäftsaktivitäten ausbauen.
Alternativen
- Direct Listing: Unternehmen gehen direkt an die Börse ohne neue Aktien auszugeben und ohne Investmentbanken als Vermittler.
- SPAC (Special Purpose Acquisition Company): Ein bereits börsennotiertes Unternehmen, das gegründet wurde, um ein anderes Unternehmen zu übernehmen und es so an die Börse zu bringen.
- Private Equity: Unternehmen bleiben privat und beschaffen Kapital durch private Investoren oder Fonds.
Weiterführende Themen/Begriffe
- Marktkapitalisierung: Der Gesamtwert aller ausgegebenen Aktien eines Unternehmens.
- Streubesitz: Anteil der Aktien, die frei am Markt gehandelt werden können und nicht in fester Hand sind.
- Underpricing: Phänomen, bei dem die Aktien beim Börsengang unter ihrem Marktwert angeboten werden, um Interesse zu wecken.
- Lock-Up-Periode: Zeitraum nach dem Börsengang, in dem Altaktionäre ihre Anteile nicht verkaufen dürfen.
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