Geldwäsche: Wie funktioniert sie und welche Konsequenzen hat sie?

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Sicher hast Du schon von Geldwäsche gehört. In jedem Fall handelt es sich um einen kriminellen Vorgang. Da das Geld illegal erworben wurde und aus dubiosen Quellen stammt, muss es gewaschen werden. Wie funktioniert das und welche Definitiongibt es dafür?

Geldwäsche: Wie funktioniert sie und welche Konsequenzen hat sie?

Was ist Geldwäsche?

Geldwäsche bedeutet, dass illegal erwirtschaftetes Geld in den legalen Finanzkreislauf eingeschleust wird, um seine kriminelle Herkunft zu verschleiern. Laut § 261 Strafgesetzbuch (StGB) droht dafür eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren. In besonders schweren Fällen kann die Strafe bis zu zehn Jahre betragen.

Ein Beispiel: Geld aus Drogenhandel wird über verschiedene Konten und Anlagen in den Finanzkreislauf eingebracht. Am Ende ist nicht mehr erkennbar, woher das Geld stammt. Es kann dann für legale Zwecke wie den Kauf von Immobilien genutzt werden.

Das Ziel ist, das illegal erworbene Vermögen vor dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden zu schützen. Am Ende soll das Geld so aussehen, als käme es aus einer legalen Quelle.<


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Die Phasen der Geldwäsche

Geldwäsche ist ein mehrstufiger Prozess, der in drei Phasen abläuft:

  • Platzierungsphase
    Das kriminell erworbene Geld wird in den legalen Wirtschaftskreislauf eingebracht, oft durch Einzahlungen bei Banken. Hier besteht das größte Risiko, entdeckt zu werden.
  • Verschleierungsphase
    Das Geld wird durch viele Transaktionen und internationale Überweisungen bewegt, um seine Herkunft zu verschleiern. Dabei werden oft Schlupflöcher in den Gesetzen verschiedener Länder ausgenutzt. Mehr über die Auswirkungen der Globalisierung auf Finanzmärkte und Geldwäsche findest du hier.
  • Integrationsphase
    Das Geld wird wieder in den legalen Kreislauf integriert, zum Beispiel durch den Kauf von Immobilien oder Luxusgütern. Es soll so aussehen, als stamme es aus einer legalen Quelle.

Beispiel für Geldwäsche

Ein Beispiel: Ein Geldwäscher betreibt in Deutschland eine Firma, die Rechnungen für Dienstleistungen an eine ausländische Scheinfirma stellt. Diese Dienstleistungen haben nie stattgefunden, aber es ist schwer nachzuweisen, dass es sich um Geldwäsche handelt.
In der Verschleierungsphase werden viele Transaktionen über verschiedene Konten durchgeführt, oft unter Einbeziehung von Scheinfirmen oder Anwälten, die durch ihr Berufsgeheimnis geschützt sind.
In der Integrationsphase könnte der Geldwäscher eine Immobilie kaufen und sie nach einigen Jahren mit Gewinn verkaufen, um das Geld wieder in den legalen Kreislauf einzubringen. Immobilienkäufe sind auch ein beliebtes Mittel, um Geld zu waschen, ähnlich wie bei Real Estate Investment Trusts (REIT), die jedoch legal und reguliert sind.

Rechtliche Grundlagen

Es ist schwierig, Geldwäscher zu überführen, da zuerst die Vortat (z.B. Drogenhandel) nachgewiesen werden muss. Es reicht nicht aus, unerklärliche Vermögenswerte zu finden. Es muss eine Verbindung zwischen der Straftat und dem Geld hergestellt werden.

In Deutschland gibt es zwei Arten von Finanzermittlungen: verfahrensintegrierte und verfahrensunabhängige. Bei den verfahrensintegrierten Ermittlungen werden Vermögenswerte aufgespürt, während bei den verfahrensunabhängigen Ermittlungen die Vortat identifiziert und die Geldflüsse untersucht werden. Mehr über die Finanzmarktregulierung und ihre Rolle bei der Bekämpfung von Geldwäsche erfährst du hier.

Internationale Netzwerke

Geldwäsche ist oft grenzüberschreitend und wird durch die Globalisierung der Finanzmärkte immer komplexer. Daher ist die Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden verschiedener Länder entscheidend. Die Financial Action Task Force on Money Laundering (FATF) setzt internationale Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche und überprüft deren Einhaltung. Die Evergrande-Insolvenz in China zeigt, wie internationale Finanzverflechtungen auch bei legalen Unternehmen zu Problemen führen können.

Präventionsmaßnahmen

Auf internationaler Ebene ist die FATF eine wichtige Institution zur Bekämpfung von Geldwäsche. In Deutschland regelt das Geldwäschegesetz (GwG) die Prävention. Bestimmte Berufsgruppen wie Anwälte, Steuerberater und Immobilienmakler sind verpflichtet, Verdachtsfälle zu melden und anonyme Transaktionen zu verhindern. Auch Green Banks spielen eine Rolle bei der Einhaltung von Anti-Geldwäsche-Vorschriften, indem sie nachhaltige und transparente Finanzpraktiken fördern.

Pflichten der Banken

Banken spielen eine zentrale Rolle bei der Geldwäscheprävention. Sie müssen ihre Kunden identifizieren, wenn eine Geschäftsbeziehung beginnt, und bestimmte Daten für fünf Jahre aufbewahren. Außerdem müssen sie sicherstellen, dass sie wissen, wer der wirtschaftlich Berechtigte hinter einer Transaktion ist.

Banken sind auch verpflichtet, Sicherheitssysteme gegen Geldwäsche einzurichten und Verdachtsfälle an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu melden. Mehr über die Rolle von Banken und Finanzdienstleistern bei der Geldwäscheprävention findest du in unserem Artikel über sichere Geldanlagen.

Die Rolle der Finanzagenten

Finanzagenten stellen ihr Konto für Geldwäschetransaktionen zur Verfügung. Oft wissen sie nicht, dass sie Teil eines kriminellen Netzwerks sind. Sie werden über Anzeigen im Internet oder in Zeitungen angeworben und mit hohen Provisionen gelockt. Diese Tätigkeit ist illegal, und auch die Finanzagenten machen sich strafbar.

Banken sind verpflichtet, verdächtige Transaktionen zu melden, sodass auch Finanzagenten ins Visier der Behörden geraten können.

Gängige Methoden der Geldwäsche

  • Kryptowährungen: Bitcoin und andere digitale Währungen sind attraktiv für Geldwäsche, da sie anonym sind. Transaktionen sind zwar sichtbar, aber schwer einer Person zuzuordnen. Mehr über die Rolle von Kryptowährungen in der Geldwäsche findest du in unserem Artikel über die Geschichte des Geldes.
  • Geldkuriere: Diese Personen werden angeworben, um Geld auf ihre Konten zu erhalten und es dann weiterzuleiten. Oft wissen sie nicht, dass sie Teil eines kriminellen Netzwerks sind.
  • Prepaid-Karten: Diese Karten sind anonym und können verwendet werden, um große Geldbeträge in kleinere Summen aufzuteilen.
  • Scheinfirmen: Diese Unternehmen mischen illegales Geld mit legalen Einnahmen, um es zu „reinigen“.

Was bedeutet das für Privatanleger?

Solange du legal handelst, wirst du von den Anti-Geldwäsche-Gesetzen kaum betroffen sein. Banken und Finanzdienstleister sind jedoch verpflichtet, deine Identität zu überprüfen, wenn du ein Konto oder Depot eröffnest. Diese sogenannten KYC-Regeln (Know Your Customer) wurden 2014 eingeführt, um Geldwäsche zu verhindern. Wenn du überlegst, in ETFs zu investieren, findest du in unserem Ratgeber für Einsteiger hilfreiche Tipps.

Fazit: Geldwäsche ist ein komplexer Prozess

Geldwäsche ist der Versuch, illegal erworbenes Geld in den legalen Finanzkreislauf einzuschleusen. Die Methoden werden immer ausgefeilter, um nicht entdeckt zu werden. Banken und andere Finanzdienstleister spielen eine wichtige Rolle bei der Prävention, indem sie ihre Kunden identifizieren und verdächtige Transaktionen melden. Auch Privatpersonen können unwissentlich in Geldwäsche verwickelt werden, wenn sie als Finanzagenten agieren. Daher ist es wichtig, bei verlockenden Angeboten vorsichtig zu sein.

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