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Yield Farming
Was ist Yield Farming?
Yield Farming ist eine Methode im Bereich der dezentralen Finanzen (DeFi), bei der Nutzer ihre Kryptowährungen einsetzen, um zusätzliche Einkünfte zu generieren. Es handelt sich um eine Art von passivem Einkommen, das durch das Leihen oder Staken von Kryptowährungen erzielt wird.
Funktionsweise
Yield Farming funktioniert typischerweise über DeFi-Protokolle, die es Nutzern ermöglichen, ihre Kryptowährungen in verschiedenen Formen zu investieren. Hier sind einige gängige Methoden:
- Staking: Bei Blockchains, die das Proof-of-Stake-Verfahren verwenden, wie z.B. Solana, Cardano oder Polkadot, erhalten Nutzer Belohnungen, wenn sie ihre Tokens für die Bestätigung von Transaktionen einsetzen.
- Lending: Nutzer können ihre Kryptowährungen über Lending-Protokolle wie Compound oder Aave leihen. Die Borrower zahlen Zinsen, die an die Lender verteilt werden. Diese Zinsen werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt und können variieren.
Ein Beispiel: Wenn Sie 100 DAI (eine stablecoin) bei Compound einlegen, erhalten Sie cDAI-Tokens. Wenn der Zinssatz für DAI bei 10% liegt, erhalten Sie nach einem Jahr 110 DAI zurück, was einem Wert von 110 USD entspricht.
Vorteile und Nachteile / Risiken
Vorteile
- Hohe Renditen: Yield Farming kann erheblich höhere Renditen bieten als traditionelle Sparkonten. In einigen Fällen können die jährlichen Renditen (APY) sogar dreistellig sein.
- Automatisierung: Nach der Einrichtung läuft der Prozess automatisch ab, und Nutzer müssen nichts weiter tun, bis sie ihre Einkünfte abheben möchten.
- Unterstützung der DeFi-Ökosysteme: Yield Farming trägt zur Liquidität und Stabilität von DeFi-Plattformen bei.
Nachteile und Risiken
- Impermanenter Verlust: Wenn der Preis eines Teils eines Trading-Paares signifikant gegenüber dem anderen Teil schwankt, kann dies zu einem impermanenten Verlust führen. Dies tritt auf, wenn die Proportion der Assets in einem Liquidity-Pool durch Marktnachfrage geändert wird.
- Zinsänderungen: Zinsen können aufgrund von Angebot und Nachfrage schwanken, was zu plötzlichen Änderungen der Einkünfte führen kann.
- Smart Contract Risiken: Fehler in den Smart Contracts können zu finanziellen Verlusten führen. Bekannte Beispiele sind die Yam- und Harvest.Finance-Protokolle, die aufgrund von Bugs erhebliche Verluste erlitten haben.
- Marktvolatilität: Die Preise von Kryptowährungen sind generell volatiler als andere Anlageklassen, was zu erheblichen Verlusten führen kann.
Beispiele
- Compound und Aave: Diese sind zwei der bekanntesten Lending-Protokolle, bei denen Nutzer ihre Kryptowährungen leihen und Zinsen verdienen können.
- Curve Finance: Eine Plattform, die es ermöglicht, verschiedene Arten von Tokens auf verschiedenen Blockchains zu yield farmen und durch eine spezielle Algorithmik mehr Liquidität zu generieren.
Alternativen
- Traditionelle Sparkonten: Bieten zwar viel niedrigere Renditen, sind aber wesentlich sicherer und weniger volatil.
- Krypto-Staking über zentrale Börsen: Einige zentrale Börsen bieten Staking-Dienste an, die einfacher zu nutzen sind, aber oft niedrigere Renditen bieten als Yield Farming.
Weiterführende Themen/Begriffe
- DeFi (Decentralized Finance): Ein umfassenderes Konzept, das various Finanzdienstleistungen ohne zentrale Intermediäre umfasst.
- Smart Contracts: Selbstausführende digitale Verträge, die die Grundlage für DeFi-Anwendungen bilden.
- Liquidity Pools: Sammelstellen für Kryptowährungen, die zur Bereitstellung von Liquidität für dezentrale Börsen und andere DeFi-Anwendungen dienen.
- Governance Tokens: Tokens, die Nutzern das Recht geben, an Entscheidungsprozessen innerhalb eines DeFi-Protokolls teilzunehmen und oft als Belohnung für Yield Farming ausgezahlt werden.
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