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Overconfidence (Selbstüberschätzung)
Selbstüberschätzung, auch bekannt als Overconfidence, ist ein Verhalten, bei dem Personen systematisch ihre Fähigkeiten, Wissen oder Kontrolle über eine Situation überschätzen. Im Trading führt Overconfidence dazu, dass Trader ihre Fähigkeit zur Kursprognose überschätzen, die Risiken eines Trades unterschätzen und sich auf bestätigende Ergebnisse konzentrieren, anstatt alle verfügbaren Daten objektiv zu analysieren.
Diese Verzerrung kann zu fehlerhaften Entscheidungen führen, da Trader dazu neigen, nach Informationen zu suchen, die ihre Ansichten bestätigen und kritische Informationen ignorieren.
Es ist entscheidend, breitere Informationen zu berücksichtigen, widerlegende Informationen zu suchen und eine fundierte Entscheidungsfindung zu gewährleisten, um den negativen Einfluss der Selbstüberschätzung beim Trading zu minimieren. Menschen tendieren dazu, ihre Fähigkeiten in einfachen Aufgabenbereichen zu überschätzen und in schwierigen Aufgaben zu unterschätzen; dies gilt auch im Trading und kann zu Verlusten und ineffektiver Handelsperformance führen.
Auswirkungen von Overconfidence
Overconfidence kann verschiedene negative Auswirkungen haben, insbesondere im Bereich des Tradings und der Unternehmensführung:
- Fehlende Risikoeinschätzung: Durch Overconfidence neigen Trader dazu, die Risiken von Trades zu unterschätzen, was zu übermäßig riskanten Entscheidungen führen kann.
- Fehlende Diversifikation: Übermäßig selbstsichere Trader könnten dazu neigen, ihr Portfolio nicht ausreichend zu diversifizieren, was das Risiko von Verlusten erhöht.
- Schlechte Investitionsentscheidungen: In der Unternehmensführung kann Overconfidence zu schlechten Investitionsentscheidungen führen, da Führungskräfte möglicherweise zu optimistisch in Bezug auf die Erfolgsaussichten eines Projekts sind.
- Mangelnde Anpassungsfähigkeit: Overconfidence kann dazu führen, dass Personen weniger bereit sind, ihre Meinungen oder Strategien anzupassen, selbst wenn neue Informationen dies erfordern.
- Finanzielle Auswirkungen: Bei CEOs kann Overconfidence zu negativen Auswirkungen auf die Finanzierungsstruktur und Investitionsentscheidungen eines Unternehmens führen, was langfristig die Performance beeinträchtigen kann.
Es ist daher entscheidend, sich der potenziellen Auswirkungen von Overconfidence bewusst zu sein und Maßnahmen zu ergreifen, um diese Verzerrung in der Entscheidungsfindung zu minimieren.
Vermeidung von Overconfidence
Um Overconfidence im Trading zu vermeiden, gibt es einige bewährte Strategien:
- Klare Regeln und Trading-Plan: Es ist entscheidend, klare Regeln für das Trading aufzustellen und einen gut durchdachten Trading-Plan zu entwickeln, der objektive Kriterien für den Einstieg und Ausstieg aus Trades festlegt.
- Bewusstsein für Overtrading: Overtrading, das oft aus Overconfidence resultiert, sollte vermieden werden. Trader sollten sich bewusst sein, dass zu häufiges Handeln zu hohen Risiken führen kann und sich an ihren definierten Plan halten.
- Kritische Selbstreflexion: Es ist wichtig, sich selbst kritisch zu hinterfragen und die eigene Handelsperformance objektiv zu bewerten. Trader sollten nach widerlegenden Informationen suchen, um Verzerrungen durch Overconfidence zu minimieren.
- Vermeidung von Bestätigungsfehlern: Der Confirmation Bias verstärkt oft Overconfidence. Es ist daher entscheidend, sich bewusst zu machen, wie kognitive Verzerrungen wie dieser die Entscheidungsfindung beeinflussen können und aktiv gegen sie anzugehen.
Durch die Implementierung dieser Maßnahmen können Trader ihre Handelsentscheidungen rationaler gestalten und den negativen Einfluss von Overconfidence auf ihre Performance reduzieren.
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