Monatliche Dividende als zusätzliches Einkommen? Geht auch mit ETFs!

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Dividenden erachten viele Anleger als attraktive Möglichkeit, die monatlich verfügbaren Geldmittel zu erhöhen und simultan an der Wertentwicklung der Basispapiere (Anleihen und Aktien) teilzuhaben. Mit Geschick kannst du ETFs so kombinieren, dass du jeden Monat eine Dividendenzahlung bekommst.

Monatliche Dividende als zusätzliches Einkommen? Geht auch mit ETFs!

Tausche Komfort gegen Rendite

In diesem Artikel soll es um das Gedankenspiel gehen, mit Hilfe von ETFs ein Depot so aufzubauen, dass dich jeden Monat Dividendenerträge, also Ausschüttungen, auf deinem Konto erreichen. Vorweg ist aber darauf hinzuweisen, dass das nicht mit nur einem ETF möglich ist. Selbst die klassischen Dividenden-ETFs schütten in der Regel bestenfalls quartalsbasiert aus, manchmal auch nur halbjährlich. An der Summe der Dividenden und Ausschüttungen ändert das freilich nichts, du würdest dann aber eben auch keinen monatlichen Geldstrom haben.

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Wenn du stattdessen wirklich jeden Monat eine Ausschüttung möchtest, musst du also mehrere ETFs und gegebenenfalls Anleihen miteinander kombinieren, damit sich die Auszahlungstermine der jeweiligen Produkte so staffeln, dass jeder der 12 Monate im Jahr eine Ausschüttung aus einem der investierten Produkte vorzuweisen hat. Damit generierst du für dich etwas Komfort: vor allem wenn du auf die monatliche Zahlung angewiesen bist und dir nicht zutraust, Ausschüttungen pro Quartal oder je Halbjahr so zurückzulegen, dass du sie dann einfach über drei beziehungsweise sechs Monate verwenden würdest.

Monatliche Dividende via ETFs hat auch Nachteile

Ein offensichtlicher Nachteil, den die monatliche Dividende via ETFs so erhält, ist das Produkt selbst. Du wirst dich eventuell gezwungen sehen einen ETF zu wählen, nur weil sein Ausschüttungsdatum in deinen "Dividenden-Kalender" passt, obwohl ein vergleichbarer ETF vielleicht eine geringere TER oder bessere Zusammenstellung hätte. Außerdem können dadurch natürlich erhebliche Überschneidungen und Klumpenrisiken entstehen, weil durch die gestaffelte Ausschüttung mitunter ETFs in deinem Depot landen, die du über ein anderes Produkt schon quasi identisch abbildest, die aber dann einen anderen Ausschüttungstermin haben.

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Ebenso solltest du bedenken, dass diese Ausschüttungsintervalle zwar meist gleichbleiben, aber keinesfalls in Stein gemeißelt sind. Es ist also durchaus denkbar, dass der Emittent das Intervall oder den Ausschüttungstermin in ein paar Jahren ändert und du dann eben doch keine monatlichen Zahlungen mehr hast, ohne das Produkt/den ETF zu wechseln. Nun wo das aus dem Weg geräumt ist, möchten wir dir einmal ein Beispielportfolio nach solch einem Modell vorstellen. Das ist natürlich nur ein Beispiel. In der Praxis kannst du viele verschiedene ETFs, Bonds und auch Einzelaktien miteinander kombinieren, um jeden Monat eine Ausschüttung zu erhalten.

Beispiel-Portfolio für die monatliche Dividende: mit drei etablierten Dividenden-ETFs

Eine monatliche Dividende generierst du ausschließlich mit ETFs, wenn du diese drei miteinander kombinierst:

Alle drei ETFs haben, natürlich, eine "ausschüttende" Ertragsverwendung. Dividenden der enthaltenen Unternehmen werden also nicht thesauriert, sondern an dich ausgeschüttet. Das passiert bei jedem der drei ETFs einmal im Quartal. Die Besonderheit ist, dass jeder der drei ETFs einen anderen Stichtag im Quartal hat. Einer schüttet also beispielsweise im Oktober, der andere im November und der noch einmal andere ETF dann im Dezember aus - und so geht das jedes Quartal weiter. Das führt im Endeffekt dazu, dass du eine monatliche Dividende generierst, selbst wenn keiner der ETFs tatsächlich monatlich ausschüttet.

Nachfolgend möchten wir dir einmal einen Kurzüberblick über die drei ETFs geben, damit du weißt, worin du überhaupt investierst. Wie du bereits anhand ihrer Bezeichnung festgestellt haben wirst, handelt es sich bei allen drei ETFs um Dividenden-ETFs. Sie bilden also ausschließlich Unternehmen ab, die erstens eine Dividende zahlen und zweitens eine attraktive oder fortlaufend erhaltene/gesteigerte Dividende.  

iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) (ISIN: DE000A0F5UH1)

Der ETF kostet dich eine TER von 0,46 % und zählt mit rund 1,7 Milliarden Euro investiertem Kapital zu den größeren Fonds. Unternehmen, getreu des Namens sind es an der Zahl immer 100, müssen eine Reihe von Bedingungen erfüllen:

  • keine gestrichenen oder reduzierten Dividenden in den letzten fünf Jahren
  • 60 % des Gewinns je Aktie wird in Industriestaaten generiert
  • gewichtet werden die Aktien nach der Netto-Dividendenrendite

In der Praxis erhältst du so eine sehr gute geografische Diversifikation, rund 21 % entfallen auf die USA, etwa 21 % auf die Eurozone und rund 14 % auf die asiatischen Industrieländer. Da hier die Dividendenpolitik im Vordergrund steht, wirst du aber schon bei der Top-10 viele Unternehmen voraussichtlich nicht kennen. GlaxoSmithKline zählt noch zu den bekannten Namen, ansonsten hast du beispielsweise Fortescue Metals, SSE, Power Assets oder Harvey Norman. Alles keine großen Namen.

Die Ausschüttungsrendite von diesem ETF schwankt je nach Jahr zwischen etwa 3,5 % und 5,5 %.

SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF (ISIN: IE00B9CQXS71)

Der ETF hat eine TER von 0,45 % und knapp 700 Millionen Euro investiertes Kapital. Er enthält rund 100 Unternehmen, die seit mindestens zehn Jahren die Dividende entweder beibehalten oder erhöht haben. Schon ein Jahr des Streichens oder Absenkens reicht aus, um aus diesem ETF zu "fliegen" - echte Dividenden-Aristokraten eben.

Die geografische Verteilung ist weitaus USA-lastiger mit etwa 46 %, knapp 10 % entfallen jeweils auf Kanada, komplett Asien, die UK und Japan, die Eurozone ist mit etwa 7 % dabei. Die Titel besitzen schon einen etwas höheren Wiedererkennungswert, beispielsweise Exxon, AT&T, Universal und wieder GlaxoSmithKline. Die Spitzen der Dividenden fallen bei solchen Aristokraten naturgemäß etwas geringer aus. Die Ausschüttungsrendite die letzten fünf Jahre bewegt sich zwischen 3 % und knapp 4 %. Wirklich große Schwankungen sind bei der Ausschüttungsrendite nicht zu erwarten, da Aristokraten ihre Dividende eben beibehalten oder geringfügig erhöhen.

Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF (Dist) (ISIN: IE00B8GKDB10)

Dieser ETF hat keine so strikten Anforderungen wie die beiden eben genannten Fonds. In der Folge enthält er mit knapp 1.600 Werten auch das Vielfache von den anderen ETFs. Außerdem kostet er dich nur eine TER von 0,29 %. Er enthält zudem Werte aus den Schwellenländern, REITs werden aber konkret ausgeschlossen.

Die große Anzahl an Werten führt dazu, dass die Zusammensetzung von einem klassischen All-Word-ETF nicht unbedingt weit entfernt ist. Nur fehlen viele der Tech-Werte, da sie entweder keine oder eine zu geringe Dividende ausschütten. Mit rund 40 % ist der ETF sehr USA-lastig, die Eurozone macht etwa 11 % aus, die Industrieländer Asiens rund 8 %. Investiert wird generell nur in mittlere und große Unternehmen. In der Top-10 findest du beispielsweise Werte wie Taiwan Semiconductor auf Platz 1, JPMorgan Chase, J&J, Nestle, Home Depot, Samsung, Bank of America und Roche.

Die breite Streuung geht ein wenig zu Lasten der Dividenden. Die Ausschüttungsquote ist also niedriger als beim ersten ETF und nicht so stabil wie beim zweiten ETF mit seinen Aristokraten. In den letzten fünf Jahren schwankte die Dividendenrendite zwischen rund 2,5 und rund 3,5 %.

Beliebig erweitern und Blind-Spots durch Einzeltitel abdecken

Eine monatliche Dividende mit stetigem Einkommensstrom ist mit diesem ETF-Trio, im Regelfall, möglich. Ausnahmen gibt es aber. Wenn beispielsweise der Stichtag gerade einmal relativ spät im Monat liegt, findet eine Auszahlung vielleicht erst im nächsten Monat statt. Eine hundertprozentige Garantie, dass mit deiner Konstellation wirklich eine monatliche Dividende kommt, hast du aber sowieso nie.

Das "Netz etwas dichter spannen" kannst du, indem du noch weitere Einzelaktien oder Anleihen-ETFs ins Depot holst. Viele Anleihen-ETFs haben sowieso eine monatliche Ausschüttung. Großer Nachteil ist natürlich, dass Anleihen heutzutage im Niedrigzinsumfeld quasi keine Rendite mehr haben. Der Trade-off, zwischen monatlicher Dividende und Opportunitätskosten, ist also nicht unbedingt attraktiv.

Bei Einzeltiteln sieht das anders aus. Hier solltest du bedenken, dass die meisten US-Titel einmal im Quartal ausschütten, während der Löwenanteil der deutschen Unternehmen nur einmal im Jahr die Dividende zahlt - meistens im Sommer, rund um die Hauptversammlung. Wenn du aber beispielsweise feststellst, dass deine aktuelle Konstellation nicht oder nicht mehr den Juni abdeckt, könntest du mitunter ein BASF oder einen anderen DAX-Konzern, der seine Dividende im Juni zahlt, ins Depot nehmen. Da sie nur einmal im Jahr ausschütten, wäre die Dividende dann immer noch recht signifikant. Bei US-Titeln erfasst du mit einer Aktie, wegen der quartalsbasierten Ausschüttung, direkt drei Monate des Jahres - da lassen sich Blind Spots also mit noch weniger Titeln effizienter abdecken, du erhöhst so aber auch den US-Anteil im Depot deutlich.

Monatliche Dividende ist eine Strategie - aber weit entfernt vom Rendite-Optimum

Auszahlungsstichtage als weiteres Kriterium im Depot führen zwangsläufig zu einer suboptimalen Auswahl und Über- beziehungsweise Untergewichtungen. Eine optimale Rendite wirst du mit solch einer Strategie also nie erzielen, wahrscheinlich auch nicht die durchschnittliche Marktrendite. Im Gegenzug erhältst du eben den Komfort, dein monatliches Einkommen dauerhaft etwas zu steigern.

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