Genussschein
Ein Genussschein ist ein komplexes Finanzinstrument, das Merkmale von Aktien und Anleihen kombiniert. Es ermöglicht Anlegern, einem Unternehmen Geld zu leihen und gleichzeitig vom Gewinn des Unternehmens zu profitieren. Hier sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Definition und Funktion
- Genussscheine sind Wertpapiere, die Unternehmen ausgeben, um Kapital von Anlegern zu beschaffen, ohne sie direkt an der Gesellschaft zu beteiligen.
- Sie bieten eine Kombination aus Kapitalrückzahlung und einer Beteiligung am Unternehmenserfolg, ähnlich wie Aktien und Anleihen.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Kapitalrückzahlung: Anleger haben das Recht auf Rückzahlung ihres investierten Kapitals am Ende der Laufzeit, ähnlich wie bei Anleihen.
- Gewinnbeteiligung: Genussscheine bieten die Möglichkeit, am Gewinn des Unternehmens zu partizipieren, was zu höheren Renditen führen kann als bei traditionellen Anleihen.
- Flexibilität: Genussscheine können in verschiedenen Formen ausgegeben werden, z.B. mit festen oder variablen Ausschüttungen und unterschiedlichen Laufzeiten.
Nachteile:
- Risiken: Die Ausgestaltung von Genussscheinen ist weitgehend unreguliert, was zu einer hohen Risikotoleranz führen kann.
- Bonitätsrisiko: Das Risiko, dass das Unternehmen insolvent wird und die Rückzahlung des Kapitals nicht leisten kann, ist hoch. Genussscheingläubiger sind nachrangige Gläubiger, was bedeutet, dass ihre Forderungen erst nach denen anderer Gläubiger bedient werden.
- Liquiditätsrisiko: Genussscheine sind oft nicht börsennotiert, was den Verkauf erschwert und zu Liquiditätsproblemen führen kann.
- Verlustbeteiligung: Einige Genussscheine beinhalten eine Verlustbeteiligung, was bedeutet, dass Anleger bis zur Höhe des Nominalwerts an Verlusten beteiligt sein können.
Risiken
- Insolvenzrisiko: Im Falle einer Insolvenz des Unternehmens besteht das Risiko eines Totalverlusts der Investition.
- Marktrisiken: Die Kursstabilität von Genussscheinen kann durch Marktschwankungen beeinflusst werden.
- Gewinnabhängigkeit: Die Ausschüttungen sind oft vom Gewinn des Unternehmens abhängig, was in schlechten Jahren zu niedrigen oder keinen Erträgen führen kann.
Alternativen
- Aktien: Aktien bieten eine direkte Beteiligung am Unternehmen und können höhere Renditen erzielen, bergen aber auch höhere Risiken.
- Anleihen: Anleihen sind in der Regel sicherer als Genussscheine, bieten aber oft niedrigere Renditen.
- Festgelder, ETFs und Fondssparpläne: Diese Anlageformen sind in der Regel weniger riskant und bieten eine stabile Rendite, sind aber oft weniger lukrativ als Genussscheine.
Fazit
Genussscheine sind eine riskante, aber potenziell lukrative Anlageform, die eine sorgfältige Prüfung der spezifischen Bedingungen und Risiken erfordert. Sie sind nicht für Anleger geeignet, die Risiken scheuen oder wenig Erfahrung haben. Es ist wichtig, den Emissionsprospekt genau zu lesen und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, bevor man in Genussscheine investiert.
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