Aktienkauf: Was Du beachten solltest

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Viele Menschen denken bei alternativen Geldanlagen zunächst an Aktien. Der Aktienkauf sollte gut überlegt sein. Es kommt nicht nur darauf an, die richtigen Aktien auszuwählen, sondern Du solltest Dich auch mit Steuern und Gebühren vertraut machen.

Aktienkauf: Was Du beachten solltest

Aktienkauf - für viele eine verlockende Geldanlage

Die Zinsen für Sparbücher, Tages- oder Festgeld sind heute außerordentlich niedrig, sodass solche sicheren Geldanlagen kaum noch attraktiv sind. Angesichts der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) denken daher viele private Anleger an alternative Geldanlagen. Sie sind bereit, für einen möglichen hohen Gewinn ein höheres Risiko einzugehen. Häufig investieren sie in Aktien. Der Aktienkauf ist heute dank der zahlreichen Online-Broker nicht mehr schwer. Anleger verlieren keine Zeit, da sie die Aktien bei den Online-Brokern direkt zu den Handelszeiten der Börsen kaufen und verkaufen können. Anders sieht das bei den Filialbanken aus. Du erteilst den Auftrag für den Kauf oder Verkauf von Aktien, der nicht immer zeitnah ausgeführt werden kann. Die Folge sind Kursveränderungen der Aktien.

Möchtest Du in Aktien investieren, kommt es darauf an, die richtigen Aktien auszuwählen. Das ist für Einsteiger in den Aktienmarkt nicht immer einfach. Du solltest Dir darüber bewusst sein, dass es schnell zu unvorhergesehenen Kursveränderungen kommen kann. Der Aktienkauf ist mit Kosten verbunden. Du musst ein Depot eröffnen. Bei den Filialbanken werden Depotgebühren erhoben. Bei den meisten Online-Brokern fallen keine Gebühren für das Depot an. Darüber hinaus fallen noch weitere Kosten beim Kauf und Verkauf von Aktien an. Du solltest auch die Steuern nicht vergessen.

Kosten beim Aktienkauf

Um Kosten zu sparen, solltest Du vor Deiner Investition in Aktien die Gebühren bei den verschiedenen Online-Brokern vergleichen. Du solltest darauf achten, welche Gebühren für ein Depot und ein Verrechnungskonto anfallen. Die meisten Onlinebroker erheben dafür keine Gebühren. Beim Aktienkauf zahlst Du nicht nur den aktuellen Aktienkurs. Welche Gebühren anfallen, hängt vom Broker ab. Du kannst bei einigen Brokern nicht nur börslich, sondern auch außerbörslich im Direkthandel Aktien kaufen.

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Beim börslichen Aktienkauf musst Du ein börsenplatzabhängiges Entgelt zahlen. Auf diese Börsengebühr hat der Broker keinen Einfluss. Diese Gebühr unterscheidet sich abhängig von der Börse, an der Du handelst. Bei zahlreichen Online-Brokern kannst Du auswählen, an welcher Börse Du handeln möchtest. Zu den verschiedenen Börsen werden die Handelsplatzgebühren angezeigt.
Zusätzlich kann der Broker eine Orderprovision erheben. Sie kann prozentual auf das Ordervolumen oder pauschal als fester Geldbetrag erhoben werden. Diese Gebühren fallen nicht nur beim Aktienkauf, sondern auch beim Verkauf von Aktien an.

Du solltest die Kosten bei den Online-Brokern genauer anschauen. Bei einigen Brokern wird neben einer fixen Provision, die unabhängig vom Ordervolumen ist, noch eine volumenabhängige Provision erhoben.
Kosten beim Aktienkauf kannst Du häufig sparen, wenn Du die Aktien im Direkthandel erwirbst. Du musst keine Handelsplatzgebühr bezahlen, da die Online-Broker verschiedene Aktien im Bestand haben. Die Broker können den Preis selbst festlegen, da es keine Regulierung von außen gibt. Die Kurse für die Aktien sind beim Direkthandel in der Regel aktuell.

Steuern beim Kauf von Aktien

Die Steuern beim Aktienkauf sind ein komplexes Thema. Auf viele Aktien wird eine Dividende gezahlt, die zu versteuern ist. Bei deutschen Aktien erfolgt die Dividendenzahlung einmal im Jahr. Bei ausländischen Aktien kann die Dividende auch quartalsweise oder monatlich gezahlt werden. In Deiner Einkommenssteuererklärung musst Du die Dividendenerträge als Einkünfte angeben. Die Dividendenerträge müssen zur Hälfte versteuert werden. Die bereits gezahlte Kapitalertragssteuer ist darauf anrechenbar. Die Kapitalertragssteuer wird auch als Abgeltungssteuer bezeichnet und beträgt 25 Prozent. Sie wird auf die Gewinne beim Verkauf von Aktien, aber auch auf die Dividende erhoben. Zusätzlich musst Du auf die Kapitalertragssteuer noch einen Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent zahlen. Du zahlst also Steuern in Höhe von 26,375 Prozent. Gehörst Du der Kirche an, musst Du zusätzlich Kirchensteuer zahlen, die abhängig vom Bundesland bei 8 oder 9 Prozent liegt.

Du kannst jedoch Steuerfreibeträge ausschöpfen. Bist Du alleinstehend, zahlst Du erst dann Kapitalertragssteuer, wenn die Gewinne aus dem Verkauf von Aktien und die Dividenden 801 Euro im Jahr übersteigen. Bei Verheirateten liegt dieser Steuerfreibetrag bei 1.602 Euro.

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Hast Du Aktien in Deinem Portfolio schon vor 2009 erworben, musst Du auf deren Gewinne keine Steuern zahlen. Geringverdiener mit entsprechendem Einkommensnachweis müssen keine Steuern auf Aktiengewinne zahlen.
Der Aktienkauf ist steuerfrei. Eine Kapitalertragssteuer musst Du nur zahlen, wenn Du beim Verkauf von Aktien einen Gewinn erzielst.

Hast Du ein Aktiendepot im Ausland, ist es mit den Steuern komplizierter. Im jeweiligen Land, in dem Du das Depot hast, gilt eine Quellensteuer. Sie wird mit dem Steuersatz erhoben, der im jeweiligen Land gilt. Damit Du nicht zu viele Steuern zahlen musst, gelten zwischen verschiedenen Staaten Doppelbesteuerungsabkommen.

Fehler beim Aktienkauf vermeiden

Der Aktienkauf ist ein interessantes und komplexes Thema. Es mag verlockend sein, in Aktien zu investieren, die in der letzten Zeit rasante Kursanstiege verzeichnen konnten. Solche Aktien gelten jedoch als hochspekulativ. So schnell, wie die Kurse gestiegen sind, können sie auch wieder fallen. Um erfolgreich zu handeln, solltest Du die Kurse ständig beobachten. Das ist nicht immer einfach. Aktien solltest Du daher als langfristige Anlage betrachten.

Grundsätzlich gilt die Börsenweisheit, dass Du Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen solltest. Erzielt eine Aktie eine hohe Rendite durch Kursgewinne und wird eine gute Dividende gezahlt, solltest Du diese Aktie in Deinem Portfolio belassen. Trennen solltest Du Dich von Aktien, die Verluste verzeichnen. Befindet sich das Unternehmen, dessen Aktien Du besitzt, schon seit längerer Zeit in Schwierigkeiten, solltest Du die Aktien verkaufen.

Eine weitere Börsenweisheit ist, dass Du nicht "alle Eier in einen Korb legen" solltest. Das bedeutet, dass Du auf die Risikostreuung achten solltest. Das gelingt mit

  • Aktien aus verschiedenen Branchen
  • Aktien aus verschiedenen Indizes
  • Aktien aus verschiedenen Ländern.

Als Einsteiger solltest Du jedoch nicht zu viele verschieden Aktien kaufen, um nicht den Überblick zu verlieren. Es reicht aus, wenn Du zu Beginn vier bis fünf verschiedene Aktien besitzt.

Das Risiko im Blick

Beim Aktienkauf solltest Du das Risiko stets im Blick haben. Du kannst attraktive Gewinne erzielen, doch sind auch Totalverluste nicht auszuschließen, wenn ein Unternehmen, dessen Aktien Du gekauft hast, insolvent wird. Du solltest daher nur einen Betrag für den Aktienkauf verwenden, den Du nicht für andere Zwecke eingeplant hast und dessen Verlust für Dich nicht schwerwiegend ist. Gier und Ängste sind schlechte Berater. Eine rationale Herangehensweise ist gefordert.

Investition in ETFs als Alternative zum Aktienkauf

Da es beim Aktienkauf auf eine gute Risikostreuung ankommt und da die Auswahl der geeigneten Aktien für Einsteiger nicht immer leicht ist, kann die Investition in einen ETF eine gute Alternative zum Aktienkauf sein. ETFs als börsengehandelte Fonds decken einen kompletten Index ab und enthalten die darin gelisteten Aktien. Daher ist eine gute Risikostreuung gewährleistet. ETFs kannst Du auf zahlreiche Indizes und Branchen kaufen. Auch beim Kauf von ETFs fallen Kosten in Form von Handelsplatzgebühren und Orderprovisionen an. Du musst auch Steuern auf die Gewinne zahlen. ETFs kannst Du nicht nur auf Aktien, sondern auch auf andere Anlageklassen wie Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe kaufen.

Fazit: Aktienkauf ist mit Risiken verbunden

Der Aktienkauf verspricht gute Gewinne, wenn Du in die richtigen Aktien investierst. Es kann jedoch auch schnell zu Verlusten kommen. Du solltest die Kosten bei den Brokern vergleichen, um zu sparen. Das Depot ist zumeist kostenlos. Gebühren fallen als Handelsplatzgebühren und als Orderprovisionen an. Auf die Gewinne von Aktien musst Du Steuern zahlen. ETFs als börsengehandelte Fonds können eine Alternative zu Aktien sein.


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